Sacharowa: EU lebt weiterhin in kolonialem Weltordnungsparadigma
In ihrem Handeln und ihrer Sichtweise über die Geschehnisse in der Welt ist die Europäische Union nie von den Grundsätzen des Kolonialismus abgewichen und hat sich das Recht angemaßt, sich ohne Grund und Rechtfertigung in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Gleichzeitig geht man in den außenpolitischen Erklärungen der westlichen Länder auf genau dieses Thema nicht ein, während die Beziehungen zu anderen Ländern auf eben dieser Vision über die Welt basieren. Dies erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa am Sonntag. Sie sagte:
"Was Herrn Borrell und sein Verständnis davon angeht, was ein EU-Zuständigkeitsbereich ist und was ein Nicht-EU-Zuständigkeitsbereich ist, so liegen Sie falsch, wenn Sie sagen, dass der Kolonialismus vorbei ist. Nicht, dass sie es nicht vergessen hätten, sie haben in diesem Paradigma gelebt, ohne es auch nur einen Moment lang zu vergessen."
Sacharowa stellte fest, dass westliche Länder noch immer versuchen, sich ungerechtfertigt in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Diesbezüglich berichtete Sie über ein Treffen des russischen Außenministers Sergei Lawrow mit einem nicht näher genannten Amtskollegen von einem anderen Kontinent. Sacharowa erinnerte daran:
"Sie reden mit uns, als ob wir Nachbarn der EU wären. Wir wissen nicht, warum wir als Nachbarland wahrgenommen werden und so an uns interessiert sind. Wir befinden uns auf einem anderen Kontinent, wir führen ein unabhängiges Leben, wir lösen unser ganzes Leben lang unsere eigenen Probleme, und wir würden uns sehr wünschen, dass sich die EU auch daran erinnert und uns mit mehr Sensibilität behandelt."
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums äußerte Bedauern darüber, dass der kollektive Westen sich selbst Rechte gegeben hat und gibt, um in das Schicksal der Welt einzugreifen, obwohl die Welt nicht darum gebeten hat. Um militärische Konflikte zu vermeiden, müsse die Welt zu den Bestimmungen des internationalen Rechts auf der Grundlage der UN-Charta zurückkehren. Die Diplomatin sagte:
"Die Welt bittet den Westen nur um eines: Die Rückkehr in den Schoß des Völkerrechts. Das heißt, zu jenen Grundlagen zurückzukehren, die seit Jahrzehnten kollektiv geschaffen wurden und die vor allem dazu dienen, die Welt vor einer neuen Katastrophe zu bewahren, die die Menschheit im 20. Jahrhundert überlebt hat."
Vergangene Woche hat Sacharowa mitgeteilt, der Westen leugne beim Umgang mit den Taliban die Realität. Während einige Länder Kontakt mit den Taliban aufnehmen, vertreten manche westlichen Mächte gegenteilige Interessen, so die russische Außenamtssprecherin. Ihr zufolge verweigern sich diese Länder mit dieser Haltung der Realität, was für den Westen generell üblich ist.
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